Ein Jahr mit dem Tesla Model 3

Tesla Model 3

Im Juni 2019 war es endlich so weit: Wir wurden glückliche Besitzer eines Tesla Model 3. Für Peter ging damit ein jahrelanger Traum in Erfüllung.

Nun sind wir seit einem Jahr mit dem Tesla Model 3 unterwegs, haben dabei 24.000 Kilometer zurückgelegt, waren einmal in Italien und hatten einen Crash. Über unsere Erfahrungen dabei, möchten wir in diesem Blogpost gerne berichten.

Unser Model 3

Wir haben uns für das Tesla Model 3 Standard Range Plus mit einer Reichweite von 409 km (WLTP) in schwarz entschieden.

Unser Fahrzeug wurde mit 3M Folie Satin Vampire Red foliert. Die Bilder davon zeigt unser Instagram Account: satinvampireredmodel3

Mit unserem Tesla sind wir überwiegend auf mittleren und langen Strecken unterwegs. Für kurze Strecken nutzen wir unseren Nissan Leaf.

Langstrecke: Mit dem Tesla Model 3 nach Lignano

Die bisher längste Strecke, die wir mit dem Tesla Model 3 zurückgelegt haben, war jene nach Lignano, Italien: 600km.

Unsere Route führte uns über Herzogenburg zum Supercharger Kapfenberg, dann zum Supercharger Villach und schließlich nach Lignano. Unsere Reise war so in angenehme 2 Stunden-Abschnitte geteilt, was bei einer Reise mit Kleinkind ohnehin sehr praktisch ist zum Windel wechseln, Essen oder einfach nur etwas austoben.

Die Reise im Tesla war sehr angenehm. Vor allem die Tesla Lounge in Kapfenberg ist sehr besonders und definitiv einen Besuch wert 🙂 Während der Fahrt hatten wir oft die Energieverbrauchsübersicht offen um zu sehen, wie sich unser Fahrverhalten auf den Verbrauch und die Reichweite auswirkt. Wir hatten aber zu keiner Zeit Angst, unser Ziel nicht zu erreichen.

Wir haben übrigens längere Ladestopps, als von der App vorberechnet, gemacht. Das hat sich schon allein dadurch ergeben, dass wir mit dem Frühstück bzw. Mittagessen länger gebraucht haben als das Laden des Fahrzeuges 🙂

Supercharger

Auf den Strecken, auf denen wir unterwegs sind, nutzen wir meistens den Supercharger in Wr. Neustadt sowie den Supercharger in St. Valentin. Den zu uns am nächsten gelegene Supercharger in St. Pölten verwenden wir selten – meist ist unser Auto ja fast voll, wenn wir in St. Pölten unterwegs sind, da wir von zuhause kommen.

Das Laden bei den Tesla Superchargern ist sehr komfortabel und einfach: Hinfahren, Anstecken, Fertig. Man muss sich also nicht mit irgendeiner App oder Ladekarte ärgern: Die Ladesäule erkennt das Auto automatisch. Einfacher kann Laden unterwegs nicht sein.

Anhänger ziehen

Unser Model 3 besitzt eine Anhängevorrichtung, mit der wir hin und wieder für kurze Strecken einen Anhänger ziehen. Das hat bisher immer reibungslos funktioniert.

Ein Crash und ein geänderter Haftpflichtversicherungsvertrag

Am 13. Jänner 2020, als unser Tesla Model 3 ein halbes Jahr alt war, hat leider ein anderer Fahrer unser Auto übersehen und ist auf der Fahrerseite bei 30 km/h in unser Auto gekracht. Unser Auto war nicht mehr fahrbereit und musste zur nächsten Tesla Werkstatt abgeschleppt werden.

Kaputt waren die Fahrertür, der Kotflügel, die Stoßstange, der Stoßdämpfer und die linke Außenkamera. Die Rechnungssumme der Reparatur lt. Werkstatt (Übernahme durch gegnerische Versicherung) betrug 10.172,93 EUR (brutto).

Die Reparatur hat leider sehr lange gedauert, da wir auf ein Ersatzteil (Stoßdämpfer links) sehr lange warten mussten. Laut Werkstatt war auch nicht absehbar, wie lange es dauern würde. Das hat sehr an unseren Nerven gezerrt, da wir doch sehr auf unser Langstreckenauto angewiesen sind. Unser Zweitwagen (Nissan Leaf) hat eine viel geringere Reichweite. Auf einen Ersatzwagen hatten wir leider keinen Anspruch. Hier gab es auch seitens der Werkstatt und auch seitens Tesla kein Angebot oder Entgegenkommen für ein – zeitweises – Ersatzfahrzeug.

Ein kleiner Exkurs in Sachen Leihwagen: Standardmäßig wird in Österreich die „Variante A“ der Haftpflichtversicherung verkauft und abgeschlossen:

Hat der Geschädigte, wie fast alle Österreicher, in seinem Haftpflichtversicherungsvertrag die „Variante A“, die sogenannte Leihwagenverzichtsvariante, abgeschlossen, steht ihm kein Leihwagen zu. (Ausnahmen siehe unten.) Hier hören wir oft die empörte Frage: „Was hat das mit meiner eigenen Haftpflicht zu tun – zahlen muss ja die gegnerische?“ Ganz einfach: Bei Variante A verzichtet man im Haftpflichtvertrag generell auf die Geltendmachung von Leihwagenkosten – und erhält dafür eine Prämienreduktion von 20 bis 25 %. Dieser „Spalttarif“ beruht auf einem (gesetzlich gedeckten) Abkommen aller österreichischen Versicherungen, um eine Variante mit günstigeren Prämien anbieten zu können. 

Text von https://www.oeamtc.at/mitgliedschaft/leistungen/rechtsberatung/leihwagen-nach-unfall-geltendmachung-der-kosten-25515008.

Wir haben also noch während unser Fahrzeug in Reparatur war, unseren Haftpflichtversicherungsvertrag geändert – also ohne Leihwagenverzicht. Das kostet bei einem Elektroauto nur ein paar Euro mehr im Monat, dafür bekommen wir beim nächsten Mal einen Leihwagen.

Am 11. März 2020 (nach 2 Monaten!) konnten wir unser Model 3 endlich wieder aus der Werkstatt abholen. Und dann kam Corona und unser Model 3 stand erst recht zuhause herum – man konnte ja nirgendwo mehr hinfahren 😉

Nach ein paar Wochen – Anfang April 2020, nachdem der Lack der neuen Teile getrockent war – wurde die Folierung (Satin Vampire Red) noch neu gemacht.

Unterwegs mit Kind

Auf dem Rücksitz unseres Model 3 ist der Kindersitz unserer Tochter, ein gb Vaya, mit Isofix eingebaut. Der Sitz ist recht groß, passt aber sehr gut in das Model 3 und es ist trotzdem noch ausreichend Platz um ihn zum Einsteigen zu drehen. Wir haben eine Schutzauflage für den Sitz und die Rückseite der Fahrerlehne gekauft und damit auch noch ein paar Fächer für Spielzeug und Trinkflasche gewonnen.

Als Kinderwagen haben wir einen Mytrax von Joie. Damit ist der Kofferraum halb voll. Wir hatten aber auch schon einen größeren Kinderwagen mit Sportsitz im Kofferraum für unseren Urlaub in Lignano. Unsere Koffer und die vielen Babysachen haben dennoch alle reingepasst, da unter dem Kofferraum noch eine Klappe mit zusätzlichem Stauraum ist. Außerdem kann man den Frunk nutzen , da passt eine Wickeltasche und Kleinzeug hinein. Notfalls kann man den Frunk mit einer Wickelunterlage sogar sehr bequem als Wickeltisch nutzen, da er nicht zu tief ist.

Stromverbrauch und Kosten

Wir haben mit dem Tesla Model 3 in einem Jahr 24.451km zurückgelegt. Der Verbrauch im Tesla zeigt 4.529 kWh an.

Vergleich mit Benzin:

Wir gehen davon aus, dass wir ca. 550km weit mit einem Tank kommen. Das ist ca. die Reichweite, die wir mit unserem alten Auto – Honda Civic – geschafft haben. Eine Tankfüllung kostet 55 EUR. Somit ergibt sich:

24.451km / 550 km = 44.5 Tankfüllungen

44.5 Tankfüllungen * 55 EUR pro Tank = 2.447,5 EUR

Bei einem Brutto-Strompreis von 22 Cent ergeben sich folgende Stromkosten:

4.529 kWh * 0,22 EUR = 996,38 EUR Stromkosten

Gegenüber dem Benziner haben wir also eine Ersparnis von 1.451,12 EUR in einem Jahr, hätten wir nur zuhause geladen.

Die tatsächliche Ersparnis ist aber höher, die noch von folgenden Punkten abhängt:

  • Es gibt verschiedene Gratis-Ladestellen, so beispielsweise im Traisenpark St. Pölten. Dort gibt es auch einen Tesla Destination Charger. Wenn man also vor hat dort einzukaufen, kann man ganz nebenbei kostenlos das Auto laden.
  • Wir haben auch einige Male bei verschiedenen Tesla Superchargern geladen. Durch die Nutzung eines Empfehlungscodes haben wir 7.500km gratis Supercharger-Ladekilometer bekommen, das Guthaben ist noch nicht aufgebraucht.

Vergleich mit Nissan Leaf

In diesem Blogpost haben wir den Verbrauch des Nissan Leaf gepostet: 1.650,9 kWh für 10.000km. Der Tesla hat 4.529 kWH für 24.451km benötigt.

Somit ergibt sich:

  • Nissan Leaf: 1650,9 kWh / 10.000 km = 165 Wh/km
  • Tesla: 4.529 kWh / 24.451km = 185 Wh/km

Auf den ersten Blick, sieht der Nissan Leaf etwas besser im Verbrauch aus, aber: Mit dem Nissan Leaf fahren wir nur Ortsgebiet und Freilandstrecken (50 km/h bzw. 100 km/h), mit dem Tesla hauptsächlich Autobahn und Freiland (130 km/h bzw. 100 km/h). Die Energieeffizienz des Tesla ist damit wahrscheinlich um einiges besser, da der Verbrauch trotz höherer Geschwindigkeit annähernd gleich ist.

CO2 Bilanz

Mit dem CO2 Rechner ergibt sich eine Einsparung der CO2-Emissionen (Vergleich mit Benzin) von 3.491kg.

Resümee

Wir sind nach wie vor sehr zufrieden mit unserem Tesla Model 3. Der Komfort ist sehr hoch.

Besonders gefällt uns:

  • Die Tatsache, dass man keinen Schlüssel braucht sondern das Fahrzeug erkennt, wenn sich der Fahrer mit dem Handy nähert – sehr praktisch!
  • Die Fahrerprofile für die Sitz-, Spiegel- und Lenkradeinstellungen (die auch – je nach erkanntem Handy – automatisch gewechselt werden)
  • Die regelmäßigen Updates, die es immer wieder spannend machen, was das Auto wieder Neues kann
  • Der große Stauraum im Kofferraum
  • Der Autopilot
  • Das einfache Laden beim Supercharger
  • Die Spotify-Integration im Auto. Mit einem Spotify Premium Account kann auch seine eigenen Playlists abspielen.
  • Die Tatsache, dass wir immer mit vollem „Tank“ zuhause wegfahren und nie zu einer stinkenden Tankstelle fahren müssen 🙂
  • Im Winter ist es besonders praktisch, dass die Heizung sofort heizt und man nicht warten muss, bis es im Fahrzeug warm wird. Das ist generell bei allen Elektroautos sehr praktisch.
  • Die Telsa App-Steuerung (zum Vorheizen, Vorklimatisieren,…)
  • Die Tesla Community – sei es auf facebook oder auch, wenn sich andere Tesla-Fahrer auf der Straße gegenseitig anblinken und winken/grüßen

Der Tesla macht das Fahren wirklich einfach. Viele lästige Kleinigkeiten, die uns erst aufgefallen sind, nachdem wir mit anderen Verbrennerfahrzeugen gefahren sind, gibt es im Tesla einfach nicht (Schlüssel extra mitnehmen, Zündung aufdrehen, Schalten, Licht auf/abdrehen,…).

Würden wir wieder einen Tesla kaufen? Definitiv: Ja!

Peter hat eine Vorbestellung für ein Model Y und eine Reservierung für einen Cybertruck gemacht. Ob wir tatsächlich einen Cybertruck kaufen ist offen, Peter wollte aber unbedingt eine Reservierung haben um sich den FSD Preis zu sichern 😉

Empfehlungslink

Ihr könnt unseren Weiterempfehlungs-Link für den Kauf eines neuen Tesla verwenden, um euch für 1.500 km kostenloses Supercharging zu sichern:
https://ts.la/peter13486

Probefahrt?

Wer neugierig geworden ist, kann sich gerne bei uns für eine Probefahrt melden!

3 Comments

  1. Danke für die Infos und den Erfahrungsbericht, aber habt ihr wirklich nach einem Jahr keine Kritikpunkte am Model 3? Wenn doch, würde ich auch sehr interessant finden.

    • Hallo,
      Großer Kritikpunkt war die lange Reparaturzeit. Da wissen wir aber nicht ob das an Tesla oder der Werkstatt lag. Andererseits muss man ja eigentlich nie in die Werkstatt, weil es ja kein Serviceintervall gibt.
      Qualitativ sind wir sehr zufrieden mit dem Auto.
      Etwas nervig ist, dass der Spurwechsel beim normalen Autopiloten nicht dabei ist.

      LG Anna

  2. Den Lader im Traisenpark hab ich heute ewig gesucht und einfach nicht gefunden. Da waren nur „normale“ Ladestationen. Glaub ich muss noch mal hin suchen gehen 🙂

    Wäre schon praktisch. Laden und Parkplatzsuchen kein Problem (gut, dort gehts ja meist eh)

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